Anplaggd

i mach jetzd musik seit fünfazwanzg joa
und i waß no ganz genau, wia spannend des war
in de köllastudios mit de eierkarton
de sounds war’n bescheiden und die technik a hohn
owa mia haum’s mid de afochsten mitteln dapackt
heitzutag haßt des auf amoi „anplaggd“

im laufe der zeit is ois perfekter wuan
nua die lieada ham irgenwia die eia verluan
die computer ham nach und nach de musiker ersetzt
der groove wao genauer, nur es had nimmer g’fetzt
„was neues muaß her“ hat das marketing g’sagt
„burschen, steckt’s aus und spìelt’s endlich unplugged !!!“

anplaggd anplaggd, mir schbühn heite anplaggd
anplaggd, anplaggd, immer schee im söb’n takt

„was haßt denn anplaggd“ fragt mei mutta vaschreckt
„des is englisch“, sag i, „und haßt (nicht angesteckt)“
„ah, es schbühds ohne schnupfen ?!“ hat der vatta gebrummt
„ned direkt, nua daß nix aus der steckdos’n kummt
(nicht elektrisch verstärkt), wia ma’s hochdeutsch benennt“
und des is im moment hoid der neicherste trend
waun ana in d’wandergitar‘ eineprackt
daun haßt des anplaggd, scho desweg’n weu’s an plagt

an plagt, an plagt, oiso wia des an plagt

an plagt, an plagt, und an meine nerven nagt

es is wia in da mode, das kennt man ja schon
a neiche bezeichnung für de oide fasson
und scho is ma begeistert und jeder macht mit
und glaubt dann, des is jetzt der neicherste hit
die üblichen hadern, nur anders verpackt
und des ollas haßt auf amoi anplaggd

anplaggd, anplaggd – mia schbühn heite anplaggd
anplaggd, anplaggd – immer scheh im söb’n takt
anplaggd, anplaggd – i kaun’s scho nimmer hean
anplaggd, anplaggd – i kauns scho nimmer hean
anplaggd, anplaggd – oiso wia des an plagt