Der Himmel Über Amsterdam

der himmel über amsterdam
is blaßblau und verwaschen wia a taschentuchy
sie hört die tauben unterm dach
und sie denkt nach
und schreibt`s dann in ihr tagebuach
niemand waß, niemand waß, wo sie is
es is gar ned so lang her
da hat’s md andere kinder gern versteckn g’spüht
doch jetzt is des versteckn bittrer ernst worn
weu des reine überleben gült
niemand waß, niemand waß, wo sie is
und niemand derf’s wissen

und was da draußen vor sich geht
sie waß es ned, doch sie versteht
a krankheit hat des land befalln
sie hört marschiern und panzer rolln
und 1000 joa san sofü zeit
für so a kind a ewigkeit
a ewigkeit aus angst und not
a hunderttausendfacher tod
sie is zum fortgehn fü zu jung
und lebt in der erinnerung
und sie kann nur mehr des ane fühln
sie wü nimmer versteckn spühn
sie wü nimmer versteckn spühn …

der himmel über amsterdam
is finster und ertränkt sie in an meer von bluat
und durch die luckn unterm dach
hört’s menschen schrein und wahs, sie bringen grad wem fuat
niemand waß, niemand waß, wo sie is

anne …