Ich Bin Dagegen

ich verachte euch, die ihr für die todesstrafe seid-
ich verachte euch und eure „gerechtigkeit“.
ihr seid wieder auf dem besten weg, das beste zu verlier’n;
das gefühl in eurem herzen, den verstand in eurem hirn.
doch ihr seid bereit zu allem für ein wenig sicherheit,
ihr macht die welt zu einem glashaus,
wo jeder nach steinen schreit.
ich bin dagegen, ich bin dagegen, ich bin dagegen.

da draußen vor dem fenster, da weht ein kalter wind,
der macht die augen der leute von haß und tränen blind.
in ihrer blindheit schrei’n sie nach ordnung, polizei.
sie merken nicht, sie rufen bald den henker herbei.
die todesstrafe ist kein schild, der unser leben schützt,
sie ist nur das schwert der rache, das der mächtige benutzt.
ich bin dagegen, ich bin dagegen, ich bin dagegen.

ihr alten habt das alles schon einmal mitgemacht,
nur hat euch die erfahrung keine erkenntnisse gebracht.
ihr jungen, daß ihr dafür seid, das kann ich nicht versteh’n.
ihr seid doch sonst so progressiv, könnt ihr nicht klarer sehn?
je enger das korsett wird, in das der staat uns zwängt,
desto stärker wird der druck, der es schließlich wieder sprengt.
ich bin dagegen, ich bin dagegen, ich bin dagegen.