Joschko

der blinde harmonikaspieler
spielte die lieder der heimat
die mädchen mit ihrenm tüchern
wiegten sich wie sonnenblumen

es kamen auch fahrende händler
mit hüten und schuhen aus stroh
sie wurden mit münzen bezahlt
ihre sprache wie flüsterndes wasser

mein onkel stand draußen vor der roten ziegelmauer
im holzschuppen gurrten die tauben
im hof wuchs das moos auf den steinen

und joschko mit seinem messer
scharf wie die sichel des mondes
schnitt pfeifen für alle kinder
die hunde umstreunten die herden

die schlummernde stimme der mutter
die träumenden hände des vaters
die wege, der fluß und die felder
die dämm’ige stille des morgens …