New Orleans Alptraum Stomp

mir hat heut dramt, i bin in Urlaub g’fahrn, und zwar nach New Orleans
mit meiner Freundin, der Anett‘, die is so schiach als wia da Zins
doch ehrlich g’sagt, is ma des wurscht, weu i bin a ned b’sonders scheh
mir passen also super z’samm und ham zum Glück an super Schmäh

beim Zoll, da hat uns de Beamtin fast a halbe Stund‘ sekkiert
mei Freundin, weu’s vom Flug scho b’soffen war, hat gar ned reagiert
dann hamma uns a Taxi gnumma und san eine in die Stadt
mit unsern durchgewühlten Koffer, z’sammg’schnürt mit Papierspagat

dann war ma endlich im Hotöh, da is a Hochzeit g’feiert wuan
a wirklich sehr illustr’e G’sellschaft, lauter Zuhälter und Hur’n
da Posaunist von dera Band hat mei Anett‘ auf’d Bühne zaht
i hab nix g’sagt, weu der was Tuba gschbüht hat, war sehr gross und brad

dann is des Brautpaar kommen, hat mi gnommen und hat mi umarmt
wia i den Bräutigam erkannt hab, hat er ma direkt darbarmt
es war a guader alter Freund, und zwar der Karl aus Hernals
der hat ma zugeflüstert: „rette mich, dann tua i für di all’s“

die Braut hat ned fü g’redt und hat die ganze Zeit nur lüstern g’schaut
die Stimmung war am Höhepunkt und es war heftig und sehr laut
weu die Anett‘ hat mittlerweuln die grosse Trommel malträtiert
war halbert nackert und hat si dabei no ned amoi geniert

am Schluss war i verheirat! – ohne dass i g’wusst hab, wia ma g’schiecht
bin g’legn im Bett von dera Braut und sie is g’sessn auf mein G’sicht
(mid’n ganzen G’wicht)
mei Freund, da Karl, is mit der Anett‘ glei z’ruckg’flogn in der Fruah
und i – vermählt in New Orleans! – und no dazua mit ana Hur‘
(was sagst jetzt da dazua?)

dann bin i aufg’wacht, weu mei Telephon hat g’läut , was glaubt’s wer’s woa?
(i bin’s, da Stahscheisser-Karl!)
der hat mi g’fragt, wann i des letzte Mal auf ana Hochzeit woa
da wär ein Fest in New Orleans, und a no in da Bourbon Street
und wann i Zeit und vielleicht Lust hätt‘, nehmert er mi gratis mit

und nebenbei, mei Freundin, die Anett‘, de warat grad bei eam
doch schliesslich wollt er si’s mit mir wegn dera Nettl ned verderb’n
i hab eam g’sagt, in New Orleans auf ana Hochzeit woa i grad
und wann er wü, kann er d’Anett‘ ham, weu um die is eh ka schad …