Vogel Frei / Der Schrei

komm schatzi, komm gib mir dei klane hand

mir fliag’n jetzt ganz weit fuat

dort is des land, wo wir scho amoi war’n

vor unserer geburt

i g’schbia scho, wia uns klane flügeln wachsen

in die schläfn drin

dort wirst net plärrn und jeder hat di gern

und föhler wern verziehn

frei, vogelfrei

niemand, niemand fangt uns jetzt no ei

frei, vogelfrei

der himmel dehnt si so unendlich weit

die menschen san tiaf unt‘

wir fliagn in alle zeit und ewigkeit und schaun

bis auf’n grungdie mutter hat kan ausweg g’wußt

zum z’ruckholn is jetzt z’spät

a großer und a klana körper lig’n

dort unten in an bett

frei, vogelfrei

niemand, niemand fangt uns jetzt no ei

frei, vogelfrei

habt’s ihr a jetzt den schra g’hört, oder war nur des der wind

war’s a katz oder a vogl oder war’s a klanas kind

des war ned in unsrer näh da, na des kommt vo weiter her

so als wär wer am ertrinken, tausend meilen draußd am meer

irgendwer da draußn hat grad gschrian

irgendwer da draußt is am krepiern

irgendwer hat gschriean

und die mutter kocht des nachtmahl und da vater haut sein buam

siemta zehnter vierafuffzig, irgendwer is damois g’schduam

habt’s ihr a jetzt da den schra g’hört, oder merkts, daß i des bin

aber niemand kaun mi schrein hörn, wer der schrei steckt in mir drin

irgendwas in mirhat damois gschrian

irgendwas in mir war am krepiern

irgendwas hat gschrian

irgendwas in mir wird immer schrei’n

irgendwas wird nie zufrieden sein

irgendwas muaß schrei’n