Auf Und Davon

das fenster is offen
es riecht nach jasmin
der frühling, der frühling is da
der vater schaut fußball
die mutter wascht wäsch‘
der bua möcht nur auf und davon

er fühlt si verraten
er fühlt si verkauft
er geht an rauchen aufs klo
er hat so a sehnsucht
und waß ned wonach
er möcht so gern auf und davon

aktentaschen, thermosflaschen
jeden sonntag autowaschen
und am montag wieder ins büro
sicherheit, bequemlichkeit
und grenzenlose dämlichkeit
er g’spürt, er muaß auf und davon

er schaut auf die gassen
da san seine freund
der ane hat an kofferradio
sie stengan auf der eck’n
und gebn si die musik
und alle wolln auf und davon

schön langsam wird’s finster
der himmel ist wie teer
bestimmt geht grad die sunn auf irgendwo
dort miaßt ma jetzt hinfahrn
als blinder passagier
egal wie – nur auf und davon

ansichtskarten, schrebergarten
auf die pensionierung warten
und des geht a lebtag lang aso?!
er dafriert und kana g’spürt
wie’s langsam immer kälter wird
er waß, er muaß auf und davon

das fenster steht offen
es riecht nach jasmin
und irgendwie wird er ned froh
weu alles is so sinnlos
und vorprogrammiert
und er fragt sie ernszhaft: wieso
renn i ned auf und davon?!
– aus reinem selbsterhaltungstrieb –
afoch nur auf und davon!