Die Schönen Und Die Reichen

Was für eine Nacht
Lichter glänzen überall
und das Leben ist so prall
wie der Bauch eines toten Pferdes im August
all der Dreck auf den Strassen
teure Autos fahr’n vorbei
halten vor exklusiven Lokalen
Paradiesvögel flattern
in das Neonlicht öder Szenekneipen
ein grelles Frauenlachen
durchschneidet die Nacht
und vom Dach hoch oben
erklingt ein einsames Saxophon
jugendliche Banden und Penner im Rinnstein
doch die Schönen und die Reichen
sind wieder unterwegs
Waffenschieber mit ihren teuren Gespielinnen
Zuhälter und Huren
Brillanten blitzen
brutal wie verchromte Raubtiergebisse
und
das Funkeln eines Messers
zuckt durch die ölige Schwärze einer Seitengasse
ein erstickter Aufschrei
dann wieder Stille
durchbrochen von fernem Hupen der Autos
eine Nacht der Clowns und Verlierer
in ihren Augen ein irres Flackern
gierige Hände greifen nach silbernen Röhrchen
Kokain und Champagner
feiste Bankiers mit ihren Strichbubis
und ein paar adelige junge Damen
wollen es endlich einmal ganz genau wissen
heute Nacht gehört sie ihnen
diese Stadt
diese dicke fette Matrone
mit ihrem Doppelkinn
die Schönen und die Reichen
sind wieder unterwegs …