Es Blutet Und Es Tut Nicht Weh

ich ging zu den zigeunern, draußen vor der stadt
unten an dem kleinen see.
spitzer stacheldraht, der mich zerstochen hat,
doch ich blute und es tut nicht weh
die männer waren fort, die frauen waren da
und sie sagten: mach dich weg, und geh!
eine nahm ein messer, doch ich sagte: laß es besser!
denn ich blute, doch es tut nicht weh!
und saßen um das feuer
und der himmel war so al
und ich wollte mich erwärmen
doch es ließ mich alles kalt!

ein mädchen kam heraus, ich zog den atem ein,
sie sah aus wie rosen auf dem schnee
sie schaute her zu mir, ich schaute hin zu ihr
und ich blutete, doch tat’s nicht weh
sie zog einen ring hervor und hielt ihn mir an’s ohr
und ich fand es eine gute idee
und ich sagte: stich! doch sie warnte mich:
es blutet und es tut dir weh!
als sie mir den ring ins ohr stach, hielt ich sie bei ihrem arm
sie lachte nur und sprach von kalten füßen
doch mir wurde langsam warm, ja

so gingen wir ein stück, ich schaute nicht zurück,
weil ich immer nur nach vorne seh‘
und es war sehr still, nur mein herz war laut
und es blutete und tat ein wenig weh
die männer kamen dann und fanden uns sehr bald
unten an dem kleinen see
einer schlug mich mit der hand, ich fiel in den sand
und es blutete und tat sehr weh
und sie spannten ihre pferde an, eines schwarz, das andere weiß
und sie fuhren in den abend
der war kühl und ich war heiß, ja heiß